Ethik & Schönheit - Kallisophisches Gottheitsbild

"Der heutige Mensch braucht sich Gott nicht mehr wie in der Antike
oder wie der mittelalterliche Mensch vorzustellen, zu denken."

Hans Küng

Die moderne, ganzheitliche Naturwissenschaft erkennt immer mehr, dass im Kosmos feinstoffliche Energiefelder wirken. Diese Energiefelder sollen mit höchster Intelligenz wichtige Prozesse des Universums aufeinander abstimmen und steuern. Sie sollen sowohl im Universum als auch in der Materie wie in den Lebewesen wirken und dort zur Koordination lebenswichtiger biologischer, physikalischer und psychischer Prozesse führen.

Wissenschaftler wie Fritjof Capra, Rupert Sheldrake oder Erich Jantsch erkannten die Kreativität und die beeindruckenden Fähigkeiten dieser Energiefelder. Diese Felder erhalten im modernen Jargon der Wissenschaft Namen wie Selbstorganisationskraft oder autopoetische Kräfte.

"So man aber will von Gott reden, was Gott sei,
so muss man fleißig erwägen die Kräfte der Natur"

Jakob Böhme

Von einer evolutionären Entwicklungssicht ausgehend schlussfolgert die Kallisophie, dass sich alles Schöne und Weise mit der Entfaltung einer geistigen Urenergie entwickelt hat. Diese Lebensenergie bildet ein Kraftfeld, welches sich noch heute Stufe um Stufe weiter entfaltet. Die höchsten Entwicklungsstufen dieses nach Glückseligkeit, Harmonie und Liebe strebenden Kraftfeldes gelten als der Inbegriff der Gottheit. Das Göttliche gilt als eine soziale Gemeinschaft von Liebenden, die der höchste Inbegriff der Liebe, Harmonie und Glückseligkeit darstellt.
Die kallisophische Spiritualität zeichnet sich durch den Aufbau und die Pflege einer inneren Beziehung zu einer höheren, geistigen Welt aus. In der kallisophischen Religiosität wird der Alltag zu einem reichen Betätigungsfeld für die spirituelle Praxis.

"Das Göttliche ist nicht das Urseiende, sondern das Gewordene, weil sich das Göttliche aus Geist und Empfindungskräften entwickelt hat … Die Gottheit ist nicht die ursprüngliche Schöpferkraft, sondern sie ist das Resultat der Entwicklung, die Blüte des Weltdaseins … Die Entwicklung ist ewig und ohne Ende; die höchste Lebensindividualität ist das ewig fortschreitende Ideal der Gottheit. Das Entwickeln und Werden unseres Selbst und aller Dinge ist ein göttliches Werden ... "Diese Gottheit des Weiblichen, der Inbegriff alles Zarten, Edlen und Schönen ist mit dem Gott Vater, dem männlichen Gottheitsprinzip, einst aus dem All heraus geworden."

Carl Huter

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